Die IT-Branche entwickelt sich - beschleunigt durch die Pandemie – mit grossen Schritten weiter und bringt moderne Technologien hervor. Unternehmen auf der ganzen Welt haben somit ein grosses Problem, qualifizierte Arbeitskräfte zu finden. In diesem Artikel erfahren Sie, wie der IT-Fachkräftemangel den digitalen Wandel bedroht und Ihr Unternehmen nicht nur beeinflussen kann, sondern tatsächlich auch wird.
Veröffentlicht am: 29. Juni 2022
Haben auch Sie Schwierigkeiten, die richtigen IT-Fachkräfte zu finden und einzustellen? Sie sind nicht allein. Der anhaltende Mangel an IT-Fachkräften ist überall auf der Welt ein Problem für Unternehmen, und das aus gutem Grund.
Die Digitaltechnologie ist aus der Geschäftsstrategie eines jeden Unternehmens nicht mehr wegzudenken. Und mit der Entwicklung neuer Technologien erhöht sich auch der Bedarf an IT-Kompetenzen. Laut einer Umfrage von McKinsey Global aus dem Jahr 2020 geben neun von zehn Führungskräften und Manager:innen an, dass ihr Unternehmen entweder bereits einen Skill-Gap hat oder in den nächsten fünf Jahren mit einem solchen Mangel rechnen werden.
“Die Digitalisierung und Innovation schreiten schnell voran, und um im heutigen umkämpften Markt überleben zu können, müssen Unternehmen mit neuen Technologien schritthalten können. Der aktuelle Fachkräftemangel in Europa beeinträchtigt das Wachstum von Unternehmen, aber auch des gesamten Kontinents”, sagt Sam Alvandpour, Group Business Area Manager IT bei Academic Work.
Der Mangel an IT-Spezialisten ist ein globales Problem mit Auswirkungen auf Innovation und Wirtschaft. Er stellt nicht nur ein echtes Risiko für die Überlebensfähigkeit eines Unternehmens dar, z.B. kann die Produktivität zurückgehen und die Zahl der Burnout-Erkrankungen zunehmen, sondern birgt auch hohe Sicherheitsrisiken. Aus einer Studie von McAfee Enterprise und FireEye geht hervor, dass 81 % der Unternehmen weltweit während der Pandemie vermehrt mit Cyber-Bedrohungen konfrontiert waren.
“Trotz der negativen Auswirkungen des Fachkräftemangels wird nicht genug unternommen, um die Mitarbeitenden mit neuen Fähigkeiten auszustatten und so Talenten-Gaps zu schliessen. Da es im Zuge des technologischen Fortschritts nicht mehr ausreicht, einfach nur neue Mitarbeiter:innen mit den benötigten Kompetenzen einzustellen, investieren immer mehr Unternehmen in Rekrutierungsstrategien wie Reskilling und Upskilling. Wir haben jedoch noch einen langen Weg vor uns.”
Sam Alvandpour, Group Business Area Manager IT bei Academic Work
“Die meisten Unternehmen sind sich der Situation bewusst und kennen Risiken und Folgen fehlender Digitalkompetenzen. Und trotzdem sehe ich tagtäglich Unternehmen, die nicht über alternative Wege zur Rekrutierung ihrer zukünftigen Talente nachdenken. Immer die alten Methoden zu brauchen, ist einfach nicht die Lösung.”
Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen Unternehmen aktiv werden, um Angebot und Nachfrage in IT und Technologie zu decken. Aber welche Technologien sind am meisten gefragt?
“Im Allgemeinen erfordert eine erfolgreiche digitale Transformation Kompetenzen in den meisten IT-Bereichen, wie z.B. Bedarfsanalyse, Systementwicklung und Qualitätssicherung. Laut der im April 2022 veröffentlichten Studie von Gartner über die weltweiten IT-Ausgaben gibt es Bereiche, auf die sich CIOs stärker fokussiert sind, insbesondere auf Cloud Computing, Optimierung der Kundenerfahrung oder Cybersicherheit. 2022 müssen sich CIOs mit geopolitischen Störungen, Inflation und Währungsschwankungen auseinandersetzen, um nur einige Herausforderungen zu nennen. Ihre Reaktion darauf unterscheidet sich stark von der während der Pandemie, als die Ausgaben gestoppt wurden", sagt Alvandpour.
Die Covid 19-Pandemie hat den Arbeitsmarkt verändert, und die Nachfrage nach qualifizierten Arbeitskräften beschleunigt. Dies führt zu einer erhöhten Nachfrage nach Arbeitskräften mit spezifischen Kompetenzen, so Alvandpour.
Im Gegensatz zu dem, was wir Anfang 2020 gesehen haben, beschleunigen CIOs ihre IT-Investitionen in Bereichen wie Datenanalytik, Cloud-Computing und Cybersecurity.
Die dringende Notwendigkeit, sich an neue Technologien anzupassen, setzt die Arbeitgeber:innen enorm unter Druck, denn sie müssen geeignete Kandidat:innen finden, um eine Qualifikationskrise zu vermeiden. Einem Bericht der Management-Consulting-Agency Korn Ferry zufolge werden bis 2030 weltweit 85 Millionen IT-/Technologiefachkräfte fehlen.
Eine Möglichkeit etwas gegen den Fachkräftemangel zu unternehmen, ist die Durchführung einer Analyse zur Identifizierung von Kompetenzlücken in Unternehmen. Dadurch erhalten die Unternehmen nicht nur ein besseres Verständnis darüber, welche Kompetenzen fehlen, sondern sie können auch, Stärken, Schwächen und Chancen für Wachstum identifizieren, was bei der strategischen Personalplanung hilft.
“Unternehmen müssen sich in allen Bereichen anpassen, in denen qualifizierte IT-Kräfte benötigt werden. Dieses Thema sollte von der Geschäftsleitung, der Personalabteilung und Leitern von Digitalisierungsprojekten im Unternehmen priorisiert werden. Ohne qualifizierte IT-Fachkräfte werden Unternehmen ihre Ziele nicht erreichen können.”
Sam Alvandpour, Group Business Area Manager IT bei Academic Work
Der digitale Wandel hat die Nachfrage nach IT-Kompetenzen im Unternehmen beschleunigt, doch das Angebot bleibt gering. Die Bewältigung des Fachkräftemangels ist entscheidend, um weiterhin relevant zu bleiben, und wird auch in den kommenden Jahren eine der grössten Herausforderungen für Unternehmen weltweit darstellen.
Die Kompetenzlücke wird immer grösser, und je schneller Unternehmen Massnahmen ergreifen, um sie zu schliessen, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie sich in fünf bis zehn Jahren einen Wettbewerbsvorteil sichern.